Vergangenen Samstag war es wieder soweit: neuer Monat, neue Herausforderung: eine Wanderung von mind. 45 km stand an.

Es ist bereits eine Weile her, dass ich diese Distanz gegangen bin und so war ich voller Vorfreude und Spannung auf den Tag.

Die Strecke führte diesmal westlich von Bad Bramstedt in Richtung Kellinghusen als Rundweg. So zumindest der Plan 😊 Ich hatte die Strecke aus einer der vergangenen Fahrradtouren als recht nett in Erinnerung. Wenn auch mit einigen Abschnitten Asphalt, Spurbahn und wenig Wald. Aber gut….. irgendwas ist ja immer.

Aufgrund der Länge der Strecke lag die Startzeit wieder im gefühlten Morgengrauen, aber es wird abends doch noch recht früh dunkel.

Also dann: nach dem frühen Aufstehen und einem guten Frühstück den Rucksack geschultert;

Start 9.15 Uhr mit 1°C und einer Wetterprognose, die die Kleiderwahl schwierig machte u. leider auch die Regenjacke beinhaltete.

Von Bad Bramstedt ging es los in Richtung Weddelbrook. Diesmal nicht zum und um den See, was ich sehr schade fand, denn ich mag die Ecke dort. Aber wir wollten nicht schon zu Beginn der Wanderung mehr km abreißen, als geplant. Dann lieber nach hinten raus, je nachdem was die Füße sagen.

Von Weddelbrook führte uns der Weg weiter nach Wrist. Dieser Abschnitt war landschaftlich nicht sooo schön, aber da wir noch am Anfang der Wanderung waren gab es genügend Gesprächsstoff und so geriet die Strecke fast in den Hintergrund. In Wrist hatten wir bereits die ersten 10 km hinter uns und beschlossen, an der Kanu Einsatzstelle eine Pause einzulegen. Ein schönes Plätzchen zum Verweilen und bei Temperaturen über 4 °C (so „warm” war es mittlerweile) wären wir bestimmt länger sitzen geblieben. Aber die Kälte kroch recht schnell in uns hoch und so ging es dann weiter.

Blick auf die Stör von der Kanuanlegestelle in Wrist
Die Kanuanlegestelle eignet sich gut für eine kurze Rast

Als nächster kurzer Halt war die Kirche zu Stellau festgelegt. Ich mag diese Kirche und freue mich jedes Mal, wenn sie auf dem Weg liegt und ich reinschauen kann. Ein ganz besonderer Charme und Zauber, der von ihr ausgeht und mich immer wieder gefangen nimmt.

Die Feldkirche in Stellau

Nachdem ich ein paar Minuten „Ruhe getankt” hatte, ging`s weiter in Richtung Kellinghusen. Die Strecke barg keine landschaftlichen Highlights und so gewannen die Gespräche wieder Oberhand und die km und die Zeit liefen so dahin. Von Kellinghusen sollte es über Störkathen, Borstel und Armstedt eigentlich zurück nach Bad Bramstedt gehen.
Fast schon wieder aus Kellinghusen raus, machte der Sascha plötzlich den Vorschlag, einen Schlenker über das Sondermunitionslager Kellinghusen zu machen. Also fix die Handys gezückt, die Strecke angeschaut und für gut befunden.

Der Weg war gut zu laufen, nur ein kleiner Abschnitt entlang der Straße, ansonsten Wald. Was wir auf unseren Wanderungen immer bevorzugen; Wege fernab von Straßen. Nach ca. 30 min erreichten wir das Gelände. Es ist frei zugänglich, sehr großzügig und auch sehr weitläufig. Unsere ersten Schritte führten uns direkt zu den noch vorhandenen Gebäuden. Diese sind entkernt, offen und ebenfalls frei zugänglich. Leider sind viele Schäden durch Vandalismus sichtbar und ebenfalls haben sich die Sprayer hier ausgetobt.

Akribisch wurde alles in Augenschein genommen und fotografiert. Das Tunnelsystem ist noch intakt und verbindet einzelne Gebäude. Wir haben uns davon überzeugt und sind einen Tunnel abgeschritten. Gefühlt nahm er kein Ende…….. aber alles hat ja bekanntlich ein Ende. So auch hier.
Der Rückweg zum Ausgangspunkt führte uns dann an 3 großen Hallen vorbei; ehemals Unterstellplätze für Flugzeuge. Der eine Hangar hatte auch bereits „Besetzer” gefunden; zumindest befanden sich große Sitzmöglichkeiten darin. Allerdings auch schon mit starken Gebrauchsspuren 😊

Das Gelände des ehemaligen Sondermunitionslagers

Wir suchten uns ein Gebäude, die halbwegs geschlossen war und machten Rast. Mittlerweile hatte das Wetter umgeschlagen und es nieselte so vor sich hin. Kein schönes Wetter für den weiteren Weg, ca. 22 km hatten wir noch vor uns.

Während der Pause wurde der Rückweg angepasst und sollte uns nunmehr über Quarnstedt und Hagen nach Bad Bramstedt zurückführen.

Von Kellinghusen wählten wir den Weg vorbei am Rensinger See, der landschaftlich schön anzusehen war, bevor es (leider) auf einem asphaltierten Fußweg Richtung Quarnstedt ging. Zum Glück gab es nach wir vor genug zu reden, sodass dieser Streckenabschnitt schnell vorbei ging. Überhaupt haben wir die bis dahin gelaufenen km und auch die Zeit als sehr kurzweilig empfunden.
Nach einem Blick auf die Uhr war uns auch klar, dass wir das Ortseingangsschild von Bad Bramstedt nicht mehr im Hellen passieren würden. Was aber nicht dazu führte, das Tempo zu erhöhen; stattdessen wurde der Gesprächsfaden wieder aufgenommen und weiter in Richtung Hagen gewandert. Das Ziel rückte immer näher…….

Das Wetter war nicht ganz so frühlingshaft.

So langsam setzte auch ein leichter Schmerz meiner Fußsohlen ein und machte mich auf die bereits absolvierten km aufmerksam. So machten wir noch einmal eine kurze Pause, bevor es auf die letzten 5 km ging. Es war bereits vollständig dunkel, aber die Strecke war bekannt und so ging es weiter; durchhalten war angesagt.

Und wir hielten durch 😊 Um 19.45 Uhr ging der Wandertag zu Ende. Wieder mit dem wunderbaren Gefühl, die Strecke geschafft zu haben; groggy, aber zufrieden.

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